10 Jahre Palliative Care Station

17. Oktober 2023

Palliative Care: 10 Jahre Expertise für schwerkranke Menschen

Am 14. Oktober, dem Welt Hospiz- und Palliative Care Tag, feierten wir mit Mitarbeitenden, freiwilligen Helferinnen und Helfern und deren tierischen Begleitern sowie Zuweisenden und Partnerinstitutionen einen Jubiläums- und Vernetzungsanlass zu 10 Jahren Palliative Care am Spital Schwyz.

Der Bedarf für Palliative Care nimmt stetig zu, dies wird auch von der WHO für die kommenden 5-10 Jahre prognostiziert. Das Spital Schwyz hat deshalb bereits früh die Fachexpertise etabliert. Die Palliative Care Station startete 2012 mit vier Betten unter der Leitung des Internisten und Hämato-Onkologen Dr. Urs Gössi und der Dipl. Pflegefachfrau HF Christa Bühlmann. Meilensteine für die Station waren 2016 und 2021 die Zertifizierung und die Re-Zertifizierung durch den Schweizerischen Verein für Qualität in der Palliative Care.

Neben dem Leistungsauftrag für die Palliative-Care-Versorgung am Spital Schwyz ist die Station seit 2012 auch als Palliative Care Kompetenzzentrum vom Kanton Schwyz beauftragt und vervollständigt das Leistungsangebot für Menschen, die sowohl zuhause, als auch in einer Institution betreut werden. Betroffene Personen können folgendes Leistungsangebot nutzen:

  • Frühzeitige Palliative Care Beratung
  • Palliative Care Sprechstunde
  • Stationärer Aufenthalt auf der Palliative Care Station
  • Mobiles Palliative Care Team
  • 24-Stunden Telefonischer Support
  • Beratung für Gesundheitliche Vorausplanung (Advance Care Planning)

Fachpersonen wie Ärztinnen und Ärzte sowie Alters- und Pflegeheime oder Spitex, können sich beim Palliative Care Team bei Bedarf beraten lassen, meistens telefonisch, aber es finden auch immer wieder gemeinsame Patientenbesuche statt. Es werden für Fachpersonen auch Weiterbildungen organisiert.

Palliative Care bietet man Menschen mit Symptomen und Problemen, welche von einer Krankheit verursacht sind, die sich mit optimaler Behandlung nicht vollständig therapieren lassen, an. Immer häufiger wird die Palliative Care für die Betreuung von Menschen mit Herz-, Nieren-, Lungen- oder neurologischen Krankheiten beigezogen, und nicht mehr nur für Menschen mit Krebs. Man involviert heute die palliative Mitbetreuung in früheren Stadien einer Erkrankung, und nicht erst am Lebesende

Wenn die Symptome oder Probleme komplex sind und eine intensive Therapie benötigt wird, stehen acht Betten auf der Palliative Care Station zu Verfügung. Ein multiprofessionelles Team zusammengesetzt aus Ergotherapeutinnen, Ernährungsberaterinnen, Kunsttherapeutin, Physiotherapeutinnen und –therapeuten, Freiwilligen (teils mit ihren Sozialhunden) in Ergänzung zu den Pflegenden und Ärzten, kümmert sich um die Verbesserung der Lebensqualität von kranken Menschen und ihren Angehörigen. Jährlich nehmen rund 130 Menschen die stationäre Behandlung und Betreuung in Anspruch. Im ambulanten Bereich sind es 140 Personen, wobei die Tendenz steigend ist. Dazu zählen sowohl die Behandlung von physischen Beschwerden wie beispielsweise Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit als auch von psychischen und emotionalen Anliegen. Für Dr. Piotr Sobanski, Ärztlicher Leiter der Palliative Care Station, steht die persönliche Kommunikation im Zentrum der Betreuung: «In der Palliative Care ist es besonders wichtig, dass die kranken Personen als Menschen und nicht nur aus medizinischer Optik als Patientinnen und Patienten gesehen werden. Solche zwischenmenschliche Kommunikation fördert das Vertrauen und nimmt oft auch die Angst Fragen zu stellen, und mit offeneben Blick nach den besten Lösungen zu suchen». Dass das emotionale Wohlbefinden einen starken Einfluss auf die Behandlungs- und Lebensqualität hat, bestätigt auch Leandra Schelbert, Co-Stationsleiterin Palliative Care. «Einen bedeutsamen Anteil unserer Arbeit beinhaltet die Betreuung der Angehörigen. Die Sorge um den Gesundheitszustand Ihrer bzw. Ihres Liebsten ist für sie psychisch belastend. In diesen Fällen hilft es, sich in ihre Situation und Gefühle hineinzuversetzen und Ihnen Trost zu spenden. Die Erfahrung zeigt, dass die Stimmung der Angehörigen einen direkten Einfluss auf das Befinden der Patientin oder des Patienten hat».