Vom Notfall bis zur Reha optimal versorgt
Ein Anruf geht auf der interdisziplinären Notfallstation ein: Der Rettungsdienst bringt einen 74-jährigen Patienten mit Verdacht auf eine Hüftfraktur. In nur sieben Minuten trifft er im Spital Schwyz ein. Jetzt kommt es auf ein präzises Zusammenspiel an. Gut ausgebildete Fachkräfte, routinierte Abläufe und eine moderne Infrastruktur sorgen dafür, dass im entscheidenden Moment alles bereitsteht, um die bestmögliche Akutversorgung zu gewährleisten. Vom ersten Kontakt in der Notaufnahme bis zur letzten Therapiesitzung in der Rehabilitation – hinter jeder Behandlung steht ein eingespieltes Team aus Fachkräften. Lernen Sie die Menschen kennen, die tagtäglich alles dafür tun, Leben zu retten, Schmerzen zu lindern und Genesung zu ermöglichen.

«Notfallmedizin ist Teamarbeit unter Hochdruck.»
Das Notfallteam setzt sich aus Notfallpflege sowie Ärzt:innen von Chirurgie, Medizin und Anästhesie zusammen. Standardisierte Prozesse für schnelle Entscheidungen und gezielte Ersteinschätzung stehen im Fokus, wenn Angela Betschart und ihre Kolleg:innen der Notfallpflege in Aktion sind. Hier wird der Schweregrad der Verletzung oder Erkrankung klassifiziert, der Behandlungspfad bestimmt und akute Symptome gelindert. Ebenso wichtig: die Kommunikation mit den Patient:innen. Die Mitarbeitenden der Notfallpflege geben Orientierung, erklären die nächsten Schritte und schaffen Vertrauen in einer Ausnahmesituation. Damit die Person, die am dringendsten Hilfe benötigt, diese auch erhält, ist es wichtig das Patientenaufkommen nach fachlichen Kriterien zu steuern. Hierfür wendet das Team der Notfallpflege das international anerkannte Triagesystem an, das sicherstellt, dass Patient:innen nach Schweregrad ihrer Beschwerden eingestuft und behandelt werden.


«Expert:innen und Equipment termingerecht im OP – dafür sorgen wir.»
Daniela Krienbühl ist Disponentin in der OP-Leitstelle – die organisatorische Drehscheibe, die den OP-Ablauf organisiert. Sie und ihre Kolleginnen koordinieren die Belegung der OP-Säle sowie der benötigen Materialien und sorgen dafür, dass Fachkräfte zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Meldet der Operateur eine nicht geplante Operation, ist es ihre Aufgabe zu prüfen, wo der Eingriff stattfinden kann und ob geplante Operationen verschoben werden müssen. Neben der Absprache mit den Operateuren wird der Eingriff in kürzester Zeit mit der Anästhesie und den Operationstechnischen Assistent:innen abgestimmt. Mit viel Organisationstalent, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit gelingt diese Aufgabe auch unter Zeitdruck.


«Wenn es zählt, sind wir bereit und stellen die operative Versorgung unserer Patient:innen sicher.»
Roelien Alie Haveman absolviert ihre Facharztausbildung zur Chirurgin und hat das Spital Schwyz als Lehrspital gewählt. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in der Unfallchirurgie – unterstützt durch gezieltes Teaching erfahrener Kaderärzt:innen. Dabei werden Fachwissen, operative Fertigkeiten und Erfahrung gezielt geschult, um Patient:innen sicher und kompetent zu behandeln. Bei einer Hüftfraktur übernimmt sie verschiedene zentrale Aufgaben: Sie klärt Patient:innen über den Eingriff auf, führt die röntgengestützte Reposition des Knochens durch und operiert gemeinsam mit dem OP-Team in einer rund 90-minütigen Operation. Auch nach dem Eingriff bleibt sie erste Ansprechpartnerin – bei der Visite, der Nachsorge und der Planung der weiteren Therapie.


«Unser Ziel ist es, eine kompetente, vertrauensvolle Begleitung und eine individuell abgestimmte exzellente Anästhesie vor, während und nach der Operation zu bieten.»
Wenn ein Notfallpatient für eine Operation narkotisiert werden muss, sind Fachexpertise und die Fähigkeit gefragt, in kurzer Zeit Vertrauen zu schaffen. Für Anästhesistin Meike Hebig und ihre Kolleg:innen ist es wichtig, Patient:innen in dieser Ausnahmesituation verständlich und einfühlsam über das passende Anästhesieverfahren zu informieren und individuell zu behandeln. Dazu gehört unter anderem auch das Reduzieren von Schmerzen mittels z.B. Nervenblockade - wie in diesem Fall- vor der eigentlichen Operation. Im Operationssaal übernehmen die Anästhesist:innen die Einleitung der Narkose und die durchgehende Überwachung aller Vitalfunktionen – von Herzschlag, Blutdruck, Atmung bis hin zu Körpertemperatur – sowie die Narkosetiefe. Auch nach dem Eingriff bleiben sie im Einsatz: mit individueller Schmerztherapie nach Bedarf. Ihre Expertise kommt ebenfalls auf der Intensivstation, im Schockraum, als Notärzt:innen und in der Schmerztherapie zum Einsatz – eben überall dort, wo Sicherheit und Akutbehandlung gefragt sind.


«Ob einfache oder komplexe Verletzungen – unsere Erfahrung als Traumazentrum kommt allen Patienten zugute.»
Das Spital Schwyz ist als regionales Traumazentrum zertifiziert – ein Qualitätssiegel, das eine erstklassige Versorgung von Schwerverletzten garantiert. Unter der Leitung von Dr. med. Steffen W. Pfarr werden alle zwei Jahre die fachliche Expertise und die Abläufe nach internationalen Standards von einer unabhängigen Institution überprüft. Das Ziel: Mehrfach Verletzte, sog. Polytrauma-Patient:innen erhalten innerhalb kürzester Zeit eine optimale Behandlung. Neben der schnellen Versorgung vor Ort sichert das Spital auch die nahtlose Weiterleitung an spezialisierte Zentrumsspitäler, wenn erforderlich. Der Leistungsausweis als regionales Traumazentrum kommt nicht nur Schwerverletzten zugute, sondern stellt eine unfallchirurgische Versorgung auf höchsten Niveau für alle Verletzungsarten sicher.


«Mein Motto: Nie in Panik verfallen – manchmal hilft ‘aggressives’ Abwarten, um zum richtigen Zeitpunkt die passende Bettenkapazität bereit stellen zu können.»
Die Bettendisposition ist ein zentraler Bereich, der oft im Hintergrund bleibt, aber für eine reibungslose Patientenversorgung unverzichtbar ist. An 365 Tagen im Jahr – auch an Wochenenden und Feiertagen – koordinieren Erika Betschart oder eine ihrer Kolleginnen die Belegung der verfügbaren Spitalbetten. Sie planen die Bettenbelegung für Notfallpatient:innen und Patient:innen, die einen geplanten Spitalaufenthalt haben. Der Blick auf den Planungsmonitor erinnert dabei nicht selten an ein Tetris-Spiel. Berücksichtigt werden nicht nur Verfügbarkeiten und Versicherungsklassen, sondern auch der individuelle Pflegeaufwand. Ziel ist es, alle Patient:innen so zu platzieren, dass sie die bestmögliche Betreuung erhalten. Der pflegerische Hintergrund der Mitarbeiterinnen ist dabei ein grosser Vorteil – denn so gelingt die enge Abstimmung mit den Bettenstationen und der Ärzteschaft vor allem, wenn es schnell gehen muss.


«Am Patientenbett zählen Fachwissen, Empathie und fundierte Pflegestandards – für eine moderne und gleichzeitig menschliche Pflege.»
Anna-Sophie Zehnder ist eine von zwei Pflegeexpertinnen am Spital Schwyz. Ihre Aufgabe ist es, evidenzbasierte Pflegestandards in den Spitalalltag zu integrieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit ihrer Kollegin unterstützt sie die Pflegefachpersonen auf den Stationen bei fachlichen und ethischen Fragen, organisiert Fallbesprechungen, optimiert Prozesse und sorgt für das richtige Pflegematerial. Zudem bereiten sie Handlungsanweisungen vor und führen Weiterbildungen durch. Alles ist darauf ausgerichtet, dass die rund 300 Pflegepersonen am Patientenbett eine hochstehende Versorgung bieten können.


«Mobilität zurückzugewinnen heisst, persönliche Freiheit und Selbstbestimmung wiederzuerlangen.»
Die stationäre Rehabilitation am Spital Schwyz sichert eine nahtlose Versorgung nach der Operation. Unter der Leitung von Dr. med. (SK) Andrea Wilhelm arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Ärzt:innen, Therapeut:innen und Fachpersonen aus Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Diabetes- und Ernährungsberatung, Stoma- und Wundberatung. Ihr gemeinsames Ziel: Patient:innen gezielt zurück zur Mobilität und Selbstständigkeit zu führen. Im Fokus steht eine ganzheitliche Betreuung. Das Expertenteam ist neben der Hauptdiagnose ebenfalls auf die Abklärung von Begleiterkrankungen spezialisiert, damit ein umfassendes Behandlungskonzept erstellt werden kann.


«Was kommt nach dem Spitalaufenthalt? Diese Frage bewegt viele Patient:innen.»
Das Team der Austritts- und Sozialberatung wird immer dann aktiv, wenn es darum geht, den Übergang vom Spital zurück in den Lebensalltag zu gestalten. Thomas Scharegg und sein Team unterstützen Patient:innen und Ihre Angehörige bei wichtigen Abklärungen – sei es mit Krankenkassen, Behörden und anderen Institutionen, wie Spitex oder Altersheimen. Ebenfalls koordinieren sie den Aufenthalt auf der Rehabilitationsstation des Spital Schwyz. Das Team ist bestens vernetzt, damit Patient:innen nach Akutspital und Rehabilitation eine qualitative und individuell passende Nachfolgeversorgung in Anspruch nehmen können.


«Wir übersetzen die aktuelle Patientengeschichte in abrechenbare Leistungen.»
Ralf Drescher und das Team Medizinische Codierung arbeiten an der Schnittstelle zwischen Medizin und Finanzen. Im Schweizer Gesundheitssystem wird die relevante Diagnose und Behandlung in sogenannten Diagnosebezogene Fallgruppen (DRG) übersetzt und mit den Krankenkassen und dem Kanton abgerechnet. Das Team ist medizinisch ausgebildet, um Behandlungen zu verstehen und hat ebenfalls fundierte Kenntnisse der Abrechnungsvorgaben. Ein spannendes und anspruchsvolles Tätigkeitsfeld, um die finanzielle Grundlage des Spitals zu sichern – und so eine reibungslose Versorgung der Patient:innen zu ermöglichen.

